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- Bio Zertifizierung - Was ist Bio? - Was ist BioWein?
Auf dieser Seite informieren wir Sie darüber, was BioWein ist und was die Bio-Zertifizierung allgemein bedeutet
Für die Profis vorab: BioWeinReich ist selbst bereits seit dem 31.05.2010 nach den Richtlinien der EG-Öko-Verordnung (nach Artikel 29 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 834/2007) für den Handel mit Bio-Produkten zertifiziert. Dies wird belegt durch
Unser Bio-Zertifikat
Kontrollnummer: DE-HE-022-01358-BD
Kontrollstelle: DE-ÖKO-022 (Kontrollverein ökologischer Landbau e.V.)
Das Zertifikat belegt auch die Durchführung der regelmässigen ( jährlichen ) Kontrollen.
Unser aktuelles sowie ältere Bio-Zertifikate finden Sie auf unserer Impressum-Seite.
Was ist BIO?
Diese Seite ist gedacht für all diejenigen die mit der Silbe "Bio" noch nicht recht viel anfangen können oder sich dem Thema bisher nur mit Skepsis genähert haben.
Wir haben auf dieser Seite alle wichtigen Begriffe mit Links zu weiterführenden Seiten hinterlegt, so daß Sie Sich umfassend informieren können.
Grundlagen
Unter BIO werden "Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau" verstanden, die nach den Auflagen der EG-Öko-Verordnung hergestellt wurden und deren Produktion von einem unabhängigen Prüfinstitut regelmässig (mindestens einmal im Jahr) überprüft wird. Neben dieser Prüfung kann es in unregelmässigen Intervallen noch weitere, unangemeldete Prüfungen durch die Prüfer der jeweiligen zuständigen Landesbehörden (Regierungspräsidien) geben. Diese Prüfungen finden auch tatsächlich statt, auch unser Betrieb hatte bereits eine unangemeldete Kontrolle.
Um sich in dem Dschungel der Bezeichnungen und Formulierungen zurecht zu finden, gilt in Deutschland eine einfache Regel: "Nur wo 'Bio' oder 'Öko' drauf steht, ist auch 'Bio' oder 'Öko' drin", denn "Bio" und "Öko" sind in Deutschland geschützt. In anderen Ländern sind es andere Bezeichnungen, aber auch dort kann man sich darauf verlassen, wenn die entsprechende Bezeichnung auf dem Produkt steht.
Achtung: Es gibt zurzeit noch einige Lebensmittel, deren Warenzeichen mit dem Wort-Bestandteil "bio" vor Inkrafttreten der Öko-Verordnung eingetragen und geschützt wurden. Sie dürfen diese Bezeichnung bis zum Jahr 2006 weiterhin tragen, obwohl sie nicht biologisch erzeugt werden. Zum Beispiel "Biofit", "Bioreform" oder "Bioghurt".
In Deutschland können diese Produkte auch mit dem deutschen Bio-Siegel ausgezeichnet werden, in anderen Ländern der EU gibt es andere, abweichende, teilweise auch nur regional verwendete Siegel.
Seit dem 1. Juli 2010 ist das neue EU-Bio-Siegel in Kraft, es soll die landesspezifischen Siegel für den Ökologischen Landbau nach und nach ersetzen. Wein darf dieses Siegel NUR DANN tragen, wenn auch die Weinbereitung der neuesten EU-Richtlinie für die Erzeugung von "ökologischem Wein" / BioWein entspricht (s. unten unter "... und der Weinbau")
Der Fachmann erkennt BIO-Produkte an der Bezeichnung für ökologischen Landbau in der jeweiligen Landessprache und der Kontrollnummer einer der lokalen Öko-Kontrollstellen.
In jedem Land sind die Bezeichnungen für ökologischen Landbau durch die EG-Öko-Verordnung geschützt:
Land | Bezeichnung |
Frankreich | Agriculture Biologique |
Italien | Agricoltura Biologica |
Spanien | Agricultura ecológica |
Zusätzlich muss auf dem Produkt der Code der Kontrollstelle angegeben sein, dieser Code sieht z.B. für Deutschland für unsere Kontrollstelle so aus: DE-ÖKO-022. In Frankreich, Italien, Schweiz und Portugal tragen die Kontrollstellen den Zusatz BIO, also z.B. FR-BIO-01 oder IT-BIO-06. Spanien verwendet "ECO" und die Kontrollstellen tragen teilweise noch einen Zusatz für die Landesregion, z.B. ES-ECO-024-MU. Unser Online-Shop weist Ihnen den Code der jeweiligen Öko-Kontrollstelle auf der Produktdetailseite aus.
Mit diesem Code können Sie die Kontrollstelle ermitteln und dort nachschauen, ob der jeweilige Betrieb tatsächlich zertifiziert ist. Diese Kontrolle führen wir aber noch lange vor jedem Import selbstverständlich im Rahmen der Zertifikatsprüfung immer durch.
Inhalt der Verordnung
Zusammengefasst gilt für Bio-Produkte:
Verbote:
- Verbot der Bestrahlung von Öko-Lebensmitteln
- Verbot gentechnisch veränderter Organismen
- Verzicht auf Pflanzenschutz mit chemisch-synthetischen Mitteln
- Verzicht auf leicht lösliche, mineralische Dünger
Anforderungen:
- Abwechslungsreiche, weite Fruchtfolgen
- Flächengebundene, artgerechte Tierhaltung
- Fütterung mit ökologisch produzierten Futtermitteln ohne Zusatz von Antibiotika und Leistungsförderern
Dies sind allerdings "nur" die Vorgaben der EG-Öko-Verordnung. Viele Produzenten gehören verschiedenen Verbänden an wie z.B. Bioland, Naturland, Demeter oder Ecovin in Deutschland oder Nature et Progrès in Frankreich. Diese Verbände haben eigene Regelungen, die teilweise weit über die EU-Öko-Verordnung hinausgehen, sie aber immer vollständig enthalten.
Aus der Praxis
BioWeinReich arbeitet nur mit zertifizierten Produzenten und Handelspartnern und vertreibt nur zertifizierte kontrollierte Produkte. Als einzige Ausnahme vertreiben wir noch besonders alte Spirituosen, die zwar biologisch produziert wurden, aber nicht zertifizierbar sind, weil sie vor der Definition der ersten Bio-Richtlinien hergestellt wurden. Aus unserer langjährigen "Bio-Erfahrung" heraus können wir sagen, dass alle zertifizierten Produzenten, die wir bisher kennengelernt haben, voll und ganz hinter den Grundsätzen der EU-Öko-Verordnung bzw. ihres jeweiligen Verbandes stehen. Die meisten gehen sogar über die Vorgaben hinaus.
Leider gibt es aber auch immer wieder nicht zertifizierte Betriebe, die Ihren End-Kunden oder sogar uns als Wiederverkäufern erzählen, dass Sie selbstverständlich ökologisch arbeiten und nur "ganz wenig" oder gar keine Spritzmittel verwenden. Leider sind diese Aussagen oft nicht viel wert, denn der konventionelle Produzent hat jederzeit die Möglichkeit auf die ganze Palette der "chemischen Keule" zurückzugreifen. Und wenn seine Produktion auf dem Spiel steht, wird er es auch tun. Es ist letztlich eine Vertrauensfrage, aber es bei der Landwirtschaft natürlich auch um Geld, teilweise sogar um viel Geld. Wenn Sie also auf "ökologische" Produkte ohne weitere Hinweise auf einen Bio-Verband stoßen, fragen Sie kritisch nach und lassen Sie Sich im Zweifel ruhig mal das Bio-Zertifikat zeigen!
Das Ergebnis zählt ...
Auch wenn das alles recht kompliziert klingen mag, das System der Bio-Zertifizierung funktioniert in der Praxis recht gut. Tests von unabhängigen Institutionen wie z.B. Greenpeace oder Ökotest zeigen immer wieder: Bei Schadstofffreiheit und Produktqualität hat BIO die Nase vorn!
Was ist Biowein?
Beim Weinbau gab es bis zur Ernte 2012 nur eine Zertifizierung für den Anbau der Trauben. Die Vinifizierung, also die Herstellung des Weines selbst, oblag dem Winzer. Hier haben sich einige Verbände besondere Auflagen auferlegt, z.B. im Bereich der Kellertechnik.
Wein aus derartiger Produktion wurde als "Wein aus Trauben aus kontrolliert biologischem Anbau" bezeichnet. Dieser Text befindet sich (häufig in der Sprache des Ursprungslandes) auf der Flasche. Der Begriff "BioWein" wurde für derartige Weine bereits benutzt, auch wenn dies sachlich nicht ganz richtig war.
Ab der Ernte 2012 können die Winzer nun auch die neuen EU-Regelungen für "ökologischen Wein" oder "BioWein" durch Anpassung Ihrer Vinifikation umsetzen. So produzierter Wein darf dann auch das neue EU-Bio-Siegel tragen.
Generell kann man die Vorteile des ökologischen Weinbaus wie folgt zusammenfassen:
- Schadstoffarmes, häufig sogar schadstofffreies Produkt durch Verzicht auf synthetischen Pflanzenschutz
(Im konventionellen Massenanbau sind die eingesetzen Mengen nicht unerheblich! Moderne synthetische Pflanzenschutzmittel dringen sogar dauerhaft in die Pflanzen ein und lassen sich somit auch nicht mehr abwaschen. Die Anbieter von Spritzmitteln bieten daher separate "Neutralisierungsprodukte" an. Umgang, Ausbringung und Entsorgung vieler Stoffe sind problematisch und führen häufig zu Schäden an Natur und Mensch. Viele Winzer haben daher auch aus "gesundheitlichen Gründen" auf Bio umgestellt.) - Geringerer Schwefelgehalt
BioWinzer gehen sehr sparsam mit dem Schwefel um. Generell ist nur etwa ein Drittel der Höchstmenge im konventionellen Weinbau erlaubt! - Keine Gentechnik im Wein!
- Erhaltung des "Ökosystems Weinberg"
- Weinschönung nur sehr eingeschränkt erlaubt
In der Kellertechnik sind nur die auf einer Positivliste aufgeführten natürlichen Hilfsmittel erlaubt. Eine Kurzzeithocherhitzung und Heißabfüllung für Öko-Weine ist nicht erlaubt. Dadurch sind ökologische Weine auch reicher an Vitaminen. - Schonender Anbau ("Klasse statt Masse!")
Der schonende Umgang mit der Natur kommt nach unserer Erfahrung inzwischen auch deutlich der Qualität der Weine zugute.
... und Bio-Spirituosen?
Bei der Herstellung von Bio-Spirituosen gilt die 95%-Regel. Das bedeutet eine Spirituose ist dann biozertifizierbar, wenn mindestens 95% Ihrer Zutaten biologischen Ursprunges sind. Wir favorisieren Produkte mit 100% Bio-Zutaten und mit natürlicher Aromatisierung durch diese Zutaten (Ein Beispiel: In einen Bio-Kirschlikör gehörten für uns Bio-Kirschen und ein möglichst selbst erzeugter Bio-Alkohol, sowie ggf. Bio-Zucker. Mehr nicht. Von Kirscharoma aus der Retorte halten wir nichts.) Dies ist bei den meisten der von uns angebotenen Bio-Produkte der Fall und die Natürlichkeit des Geschmackes sowie die Beliebtheit der Produkte bei unseren Kunden gibt uns recht.
Wir bevorzugen weiterhin Bio-Spirituosen, deren Grundalkohole ( also z.B. Weizenkorn ) vom Produzenten selbst gewonnen wird, möglichst von selbst angebautem, biologischem Getreide oder Obst.
Sie finden daher bei uns zahlreiche Bio-Spirituosen aus Kleinproduktion aus bäuerlichen Betrieben. Diese sind meist nur in begrenzter Menge verfügbar. Auch werden diese Produkte nicht standardisiert, wie dies in der konventionellen Großproduktion der Fall ist. Da kann es schon einmal ein kleines Sediment oder eine Ablagerung in der Flasche geben oder der Eierlikör ist eben einmal etwas dickflüssiger als sonst. Dies gehört zum Produkt und bestätigt die Qualität.
Bei konventionellen Spirituosen wird häufig nachgeholfen: Es wird häufig in großem Umfang standardisiert (gefärbt, chemisch gereinigt, gefiltert) oder aromatisiert (z.B. mit künstlichen Aromen). Häufig kommt ein Großteil des Geschmacks des Produktes aus der Lebensmittelchemie. Die natürlichen Zutaten von konventionellen Spirituosen entstammen der konventionellen Landwirtschaft mit all Ihren Nachteilen. Häufig werden die billigsten Zutaten verwendet, da anschließend alles mit Aromen kaschiert werden kann.
Oft ist äußerst zweifelhaft, wie der Hersteller für die in den Discountern angebotene Massenware beim aktuellen Steuersatz für den darin enthaltenen Alkohol überhaupt noch einen Ertrag erzielen kann. So beträgt die reine Steuer für eine Flasche 0,7l mit 40% Alkoholgehalt derzeit 4,34 EUR. Was dann für den Restbetrag (abzüglich Glas, Transport und Handelsmarge) in den oft für weit unter 10 Euro angebotenen Massenspirituosen enthalten ist, können und wollen wir uns nicht vorstellen.
Untersuchungen haben auch gezeigt, dass konventionelle Spirituosen häufig mit Pestiziden und Düngern sowie teilweise auch anderen Schadstoffen verunreinigt sind. Diese Stoffe schaffen es häufig auch durch den Destillationsprozess bis in das Endprodukt.
Zu kompliziert?
Wenn Ihnen das jetzt alles viel zu kompliziert erscheint, dann verlassen Sie Sich einfach auf uns. Wir beraten Sie gerne und garantieren Ihnen, dass wir alle unsere Produkte nur nach sorgfältiger Prüfung zum Verkauf freigeben. Gerne beantworten wir auch Detailfragen zu diesem Themen oder diskutieren mit Ihnen auf Facebook.